27 Mai 2007

ABM

Wenn man in Brasilien mit dem Auto unterwegs ist, faellt einem eine ganz spezielle Art der Arbeitsbeschaffung auf.
An jedem groesseren Parkplatz, aber genauso auch in kleinen Gaesschen mit nur 2-3 Parktaschen steht meist ein etwas heruntergekommenes Person und bietet sich an, auf den Wagen "aufzupassen".
Nun versteht man zunaechst nicht wirklich, warum und wie er auf unser Auto aufpassen will, denn es ist ja noch nicht mal ein bewachter Parkplatz...geschweige denn, dass er eine Person oeffentlichen Vertrauens waere.
Aber schnell wird einem klar, dass, wenn er nicht auf unser Auto "aufpasst" (wozu man ihm einen Reais, sprich 30 Cent ueberreicht), unserem Auto vielleicht etwas passiert, wie z. B. ein fehlender Aussenspiegel, oder zerkratzter Lack.
Hier eine geschaeftstuechtige und erfolgreiche Idee, in Deutschland wahrscheinlich eher mit Erpressung gleichzusetzen. Aber wer will schon so kleinlich sein.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Über Parkeinweiser und Erpressung

In Lissabon, zumindest, fingen vor einigen Jahren Herrschaften mit einem ähnlichen Anschein, wie sie in Berlin als Motz- oder Strassenfeger -Zeitungsverkäufer bekannt sind, parkplatzsuchenden Autos mit einer Handbewegung eine sichere freie Stelle anzudeuten.

Diese Art von Vermittlung eines freien Parkplatzes kann in einer Stadt mit akutem Mangel an genannten Freiflächen äußerst hilfreich sein. Wird die Parkplatzsuche in einem Revier dieser Vermittler erleichtert, so ist der Dienstleistende verständlicherweise recht erboost, wenn ein Autofahrer meint einen freien Anspruch auf die Leerstelle zu haben.

Ein zerkratzter Seitenflügel könnte eine Quitung für diese Art von Ungerechtigkeit sein.

Das sich ein solches Rechtssystem als Regel etabliert versteht sich von selbst. In wirtschaftlich interessanten Zonen, werden die Reviere gar von einem Obervermittler in konzessionsähnlicher Art vergeben. Ein guter Tagesjob für Zuhälter, eben.

Auf der anderen Seite ist die Vermittlungsgebühr ein Garant für ein vandalistisch freies Revier !

Ein Real für sorgenfreies Parken - sozusagen.

Stephan Berg hat gesagt…

Grossartig,gefällt mir gut!
Man sollte nicht am falschen Fleck sparen.

Anonym hat gesagt…

hallo ihr lieben! schön das es euch gut geht. ich habe das komische gefühl das ihr einige pfiffige geschäftsideen mit nach hause bringen werdet. und der basti wahrscheinlich auch einige seltene spitituosenerzeugnisse aus fernen, abgelegenen schnapsbrennereien. besonders gut gefällt mir schon der surfergruss von der nina! gelernt ist gelernt!

Anonym hat gesagt…

In Kenia ist man da, habe ich bei meinem Besuch bei Hanna festgestellt, schon einen Schritt weiter, da haben die Herren Parkplatzanweiser und Autoaufpasser (und es sind eigentlich immer Herren) naemlich fast alle Uniformen an, die, wenn auch nicht gerade vertrauenserweckend, dann doch sehr fesch aussehen (so mit keckem Beret links ueber'm Ohr). Darueberhinaus haben einige sogar recht fette Gewehre im Anschlag - das sind dann, hofft man zumindest, die offiziellen security Typen, aber wissen tut's man nicht, und laesst sich den Spass lieber 50 Shillings kosten, als dass man nachfragt.

Anonym hat gesagt…

Sorry, das war ich, hab aber keinen google log in...
Lots of love aus dem grauen London from Jule

Bastian hat gesagt…

Hier in Brasilien tragen sie scheinbar noch keine Waffen...aber wer weiss was unter den dreckigen T-Shirts so alles steckt;-)